Jahresrückblick 2018
Liebe Erzbahn-Interessenten,
wieder liegt ein ereignisreiches Jahr hinter uns. 2018 haben sich hinter den Kulissen einige Dinge getan, die uns helfen, die Erzbahn auch in Zukunft sicher betreiben zu können. Schwerpunkt lag in der Beschaffung dringend benötigter Dinge.
Zunächst konnten wir die neu gekauften Batterie-Zellen gerade noch rechtzeitig vor Ostern einbauen, sodass unsere Lok „Christiane“ am Ostermontag im Wechsel mit „Ute“ unermüdlich die vollen Züge durchs Tal ziehen konnte. Die ältere Batterie von „Ute“ zeigte allerdings bereits vor Mittag Schwächen, sodass den Rest des Tages beide Loks am Zug verblieben. „Christiane“ bewerkstelligte damit alle bergwärtigen Zugleistungen in Richtung Bergwerk und „Ute“ übernahm die batterieschonenden talwärtigen Rückfahrten.
Insgesamt war der Ostermontag ein voller Erfolg, von 10 bis 17 Uhr fuhren die stets vollen Züge im 20min-Takt durch das Tal. Die Fahrgäste warteten geduldig teilweise bis zu anderthalb Stunden, um eine Fahrt mit der Erzbahn erleben zu können.
Wir erhielten im vergangenen Jahr die einmalige Möglichkeit, einiges an Feldbahnmaterial zu erwerben. Das war einem eher unglücklichen Umstand geschuldet. In Hildesheim musste eine bedeutende, mit viel Liebe aufgebaute private Feldbahnsammlung aufgelöst werden. Für uns hieß das, finanziell die Zähne zusammenbeißen und sichern, was am dringendsten gebraucht wird, da es sonst kaum sinnvolle Angebote auf diesem Sektor gibt.
Als erstes konnten wir aus Hildesheim zwei Erzwagen erwerben, wie sie wohl in ähnlicher Form auf der alten Erzbahn im Einsatz waren. Dafür riefen wir eine spezielle Spendenaktion ins Leben, mit der die Erwerb und Transport der Wagen vollständig abgedeckt werden konnte.
Weiterhin erhielten wir einiges an Gleisbaumaterial, darunter eine Schiebebühne, eine Weiche und rund 300 Stahlschwellen. Die Schiebebühne soll künftig die Weichenverbindung vor dem Lokschuppen ersetzen, da diese abgängig ist und beim Befahren enormen Verschleiß an den Rädern der Fahrzeuge verursacht. Ersatzweichen dieser Form sind so gut wie nicht wiederbeschaffbar und wäre in Bezug auf den Verschleiß auch nicht sinnvoll. Schmalere Weichen lassen die Platzverhältnisse leider nicht zu. Das Verschieben von Fahrzeugen von einem Gleis auf das andere erfolgt künftig mit Hilfe der Schiebebühne auf sehr geringem Raum und zudem verschleißfrei.
Die Stahlschwellen benötigen wir in den nächsten Jahren, da einige von den vor über 15 Jahren eingebauten Holzschwellen bereits morsch sind und ausgetauscht werden müssen. Auf der Suche nach Alternativen mit einer längeren Lebensdauer, kommen nur Stahl- oder Betonschwellen infrage, beides neu für uns nicht finanzierbar. Umso besser, dass wir kostengünstig die neuwertigen Schwellen übernehmen konnten.
Damit uns künftig Besucher besser finden, kauften wir in Freital von privat einen Wismut-Grubenhunt, den wir an der Kreuzung Zum Zschopautal / Talstraße aufstellten. Nachdem wir ihn in Erzbahn-Orange lackiert hatten, was sich mit umweltverträglichen Lacken schon als ziemliche Geduldsprobe herausstellte, wurde er in der Nacht vor dem Familienfest noch mit der entsprechenden Beschriftung versehen und weißt nun leuchtend den Weg zu uns.
Da wir dringend ein offenes Arbeitszugfahrzeug benötigten, haben wir uns in Leipzig aus zwei alten Lorengestellen einen Arbeitswagen mit herausnehmbaren Seitenwänden gebaut. Dieser kam kurz nach seiner Ankunft im Zschopautal bereits zum Einsatz. Für den Wiederaufbau einer teilweise eingestürzten Stützmauer mussten Natursteine und Werkzeuge transportiert werden, was mit dem neuen Wagen problemlos vonstattenging.
Bereits im Juni führten wir einen größeren Arbeitseinsatz durch, bei dem dank zahlreicher Beteiligung eine enorme Menge an Grünpflege bewältigt wurde, der Grubenhunt am Bahnsteig ein neues Farbkleid erhielt sowie ein stark ausgefahrener Schienenstoß gerichtet werden konnte.
Zufriedenstellend waren die kleinen Fahrtage zu Himmelfahrt und zu Pfingsten sowie einige bestellte Sonderfahrten, die die Deckung der laufenden Kosten über das Jahr hinweg sicherstellten. Eine Reisegruppe reiste standesgemäß im Ikarus-Fernverkehrsbus an.
Noch überwältigender als der Erfolg zu Ostern war der Zuspruch zu unserer Veranstaltung zu Halloween. Während der Weg bis zum Lokschuppen schon mit allerlei grußeligen Puppen gesäumt war, wurden die Fahrgäste auf der kurzen Fahrt bis kurz hinter den Tunnel von einigen dunklen Gestalten erschreckt. Die von den Besuchern erhaltene Resonanz rechtfertigte den hohen Organisationsaufwand unbedingt.
Leider nicht so besucherstark verliefen unser Familienfest und die Glühweinfahrt, deren Organisation für dieses Jahr überdacht werden muss. Während des Familienfestes wurde uns ein größerer Posten hochwertiger Arbeitsschutz-/ Warnjacken von der Firma Wattana aus Hohenstein-Ernstthal als Sachspende übergeben, eine überaus praktische Spende.
„Ute“ hat im Herbst die Gleise der Erzbahn vorübergehend verlassen. Sie hilft derzeit bei der Ferienlandeisenbahn Crispendorf aus, da dort eine baugleiche Lok wegen Motorschadens abgestellt werden musste.
Neu in unserem Souvenirangebot sind seit diesem Jahr Kühlschrankmagnete und unsere beiden Lokomotiven als motorisiertes Modell von der Firma Busch in der Spurweite H0f.
Jetzt heißt es, die „Saure-Gurken-Zeit“ bis Ostern finanziell überstehen, in der kein Fahrbetrieb stattfindet, die laufenden Kosten aber trotzdem anfallen. Dabei hilft uns, wenn die Vereinsbeiträge für dieses Jahr zeitnah überwiesen werden. Wer möchte kann uns auch gern mit einer Spende weiterhelfen.
Bereits bestätigte Fahrtage für 2019:
- Ostermontag, 22.04.2019 Ostereiersuche
- Donnerstag, 30.05.2019 Fahrtag zu Himmelfahrt
- Samstag, 30.08.2019 Familienfest
- Halloween, 31.10.2019 Grußelfahrten